Geschrieben von DJTurnamite am 01.04.2006 um 18:40:
Hochwasser an der Elbe
Erste Evakuierungen in Dresden
In Sachsen und Sachsen-Anhalt steigen die Pegel der Elbe weiter. In Dresden-Gohlis strömt seit der Nacht Wasser über einen Damm. In Meißen gilt Katastrophenalarm. Pirna hat die Bundeswehr um Hilfe gebeten. Elbabwärts in Sachsen-Anhalt ist das Pretziener Wehr gezogen worden, um Schönebeck und Magdeburg zu schützen.
Die Hochwasserlage in Dresden hat sich am Sonnabend weiter verschärft. Seit den frühen Morgenstunden läuft Elbwasser über einen Damm in den Stadtteil Gohlis. Erste Häuser stehen nach Angaben der Stadt unter Wasser. MDR INFO berichtet, dass Feuerwehr und Polizei die Sicherung des Deiches in einem Abschnitt am Mittag aufgegeben haben. Dadurch könne das Wasser an der Stelle nahezu ungehindert nach Gohlis fließen. Hunderte Einwohner mussten ihre Häuser verlassen.
Höchststand wird für Dienstag erwartet
19 Familien in dem betroffenen Gebiet verweigerten bislang jedoch die freiwilligen Evakuierung. Zwangsevakuierungen sollen jedoch möglichst vermieden werden. Stadtsprecher Sven Kindler appellierte jedoch an die Menschen, sich in Sicherheit zu bringen. Da das Hochwasser relativ lange andauern werde, würden die Familien vermutlich mehrere Tage von den Fluten eingeschlossen sein. Bereits am Freitagabend mussten in Gohlis etwa 500 Menschen ihre Wohnungen räumen. Auch in den Stadtteilen Laubegast und Zschieren wurden die ersten Häuser evakuiert. Die Elbebrücke "Blaues Wunder" ist aus Sicherheitsgründen weiterhin für den Autoverkehr gesperrt.
Der Pegelstand der Elbe lag in Dresden am Mittag bei 7,31 Meter, bei einem stündlichen Anstieg von etwa einem Zentimeter. Experten rechnen damit, dass die Elbe am Dienstag ihren Höchststand von 7,60 Metern erreicht. Die Hochwasserzentrale erklärte, der Flusspegel steige langsamer als befürchtet. Ursprünglich war der Hochwasserscheitel in Dresden für Sonntag erwartet worden.
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